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Entwicklung dank Mikrokredite: Das Potential der Frauen wecken

«Hast du keinen Esel, bist du der Esel!»

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Was erleichtert Fantu Hamiu ihr Leben und bringt sie in eine bessere Zukunft? Die Antwort: Die Spender von Menschen für Menschen – und ihr «Grauer». In keinem Land der Welt gibt es mehr Esel als in Äthiopien. Die Tiere sind vor allem für die Frauen wichtig.

«Wir nennen ihn Grauer», erzählt Fantu Hamiu. «Wir bringen ihm frisches Gras, manchmal auch Maiskolben. Unser Grauer soll es gut haben!» Die 40-jährige Bäuerin und Mutter lebt in Abaya, einem südlichen Distrikt in Äthiopien. In der Selbsthilfegruppe für Frauen von Menschen für Menschen erhielt sie einen Mikrokredit – und erwarb auf dem lokalen Viehmarkt mit umgerechnet 140 Franken einen Esel.

Fast neun Millionen Esel leben in Äthiopien – mehr als in jedem anderen Land. In vielen Gegenden gibt es kaum Strassen, nur steinige oder lehmige Pfade. Dort sind Esel das einzige Transportmittel. Wo es holprige Pisten und Strassen gibt, spannt man sie vor rumpelnde Karren – so wie Fantu Hamiu. «Hast du keinen Esel, bist du der Esel!», lautet ein äthiopisches Sprichwort. Genauer: Dann sind es die Frauen, die als Lastesel leiden. Traditionell ist es ihre Rolle, Wasser von weit entfernten Wasserstellen herbeizuschleppen, Brennholz in die Hütten oder landwirtschaftliche Produkte auf den Markt zu tragen.

Für Fantu Hamiu ist das vorbei. Sie wurde dank ihres «Grauen» von einer bedürftigen Hausfrau zur erfolgreichen Kleinspediteurin. Der Esel zieht einen Karren, der aus alten Achsen und Felgen zusammengeschweisst ist. Ein Polster aus Jutesäcken schützt seinen Rücken, er soll sich an der Deichsel nicht wundscheuern.

Besonders in der drei Monate andauernden Erntezeit verdient Fantu Hamiu mit Mais- und Kaffeetransporten vom Dorf zum Markt jeden Tag umgerechnet dreieinhalb Franken. Das ist viel Geld in einer Region, in der ein Tagelöhner nur einen Franken verdient. «Ich konnte meinen Kredit ohne grosse Mühe zurückzahlen», freut sich Fantu Hamiu. «Jetzt setze ich den vollen Verdienst für Lebensmittel und Waren des täglichen Bedarfs ein. Und ich kann die Schulsachen bezahlen, so dass meine Kinder den Unterricht besuchen können!»

Fantu Hamiu nutzt ihr Prestige als erfolgreiche Unternehmerin inzwischen auch, um im Dorf die Familienplanung voranzutreiben. Nach einer entsprechenden Schulung bei Menschen für Menschen informiert sie Nachbarinnen nun über Verhütung: «Früher hiess es, je mehr Kinder, desto besser. Aber das ist falsch! Ihr müsst die Zahl der Kinder planen, um ihnen eine Zukunft zu ermöglichen!» Wer sein eigenes Geld verdient, kann seine Interessen – und die der Töchter – selbstbewusst vertreten: Auch das hat der Esel Fantu Hamiu ermöglicht. «Verstehen Sie jetzt, warum wir ihn gut behandeln? », fragt sie und lacht. «Komm, Grauer, komm!», sagt sie dann mit sanfter Stimme. Der Esel trottet zutraulich herbei und frisst ihr Gerstenkörner aus der Hand.

Mikrokreditnehmerin informiert Nachbarn über Familienplanung

Fantu Hamiu informiert Nachbarn über Familienplanung

WARUM WIR HELFEN

In den Bezirken Gelana und Abaya ist die Landwirtschaft rückständig und die Familien gross. Viele Kinder haben die Hälfte des Jahres nicht genug zu essen. Die Frauen sind traditionell benachteiligt.

WAS WIR TUN

  • Förderung der landwirtschaftlichen Produktion und Vermarktung
  • Vergabe von Mikrokrediten und Berufsbildung, vor allem für Mütter
  • Bildung und Förderung von Spargruppen und Kooperativen
  • Aufklärung in Familienplanung
  • Verteilung von Verhütungsmitteln

Was wir erreichen

  • 654 Familien erhielten im Jahr 2020 auf Kreditbasis verbessertes Saatgut (Getreide und Gemüse) und konnten ihre Ernährung sichern
  • 452 Familien wurden mit Hilfe von Mikrokrediten zu Viehzüchtern
  • 1149 Frauen organisierten sich in den vergangenen zwei Jahren in Spar- und Selbsthilfegruppen, um mit Mikrokrediten ein Kleingewerbe zu beginnen
  • 1275 Frauen und Männer besuchten im vergangenen Jahr Vorträge zu Familienplanung und Verhütung

Mikrokreditnehmerin mit Esel

Ein ausreichender Verdienst, dank dem «Grauen»: «Endlich geht es uns besser», freut sich Fantu Hamiu


Startkapital für Frauen

Bereits mit einem geringen Startkapital können Mütter in Äthiopien ein kleines Geschäft beginnen und sich aus der Armut herausarbeiten. Mit 70 Franken ermöglichen Sie einen Mikrokredit – und damit den Existenz-Aufbau für eine Mutter!

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